Ein Roman, dem man größere Bekanntheit wünscht

© Anna Radovani
Der Roman Der Walnussbaum wurde von
einer Autorin unter dem Pseudonym Anna Radovani veröffentlicht. Sie beschreibt
die Geschichte der jungen Kroatin Nella, welche mit ihrer Familie in einem
idyllischen Häuschen in Zagreb lebt. Sie spielt zur Zeit des Bürgerkrieges in
Jugoslawien in den 1980er Jahren.
Zu Beginn wird beschrieben, wie Nella
ihre Schuljahre in Zagreb gemeinsam mit ihrer Oma verlebt. Der Leser erfährt, welche
tragische Vergangenheit der Familie nachhängt: so kommt der Großvater zur
Sprache, wie er mit dem Staat in Konflikt kam und die Eltern von Nella, die ihr
Glück in Deutschland suchen mussten, da sie es im eigenen Land nicht fanden.
Immer wieder taucht schon hier der Walnussbaum auf.
Später lernt die dann 17-jährige Nella
den Künstler Nik kennen und sieht in ihm den zukünftigen Mann ihres Lebens.
Doch die Vergangenheit ihrer Familien bedroht die Zukunft des Paares. Denn
bereits in vergangenen Zeiten während des kroatischen Frühlings kamen sie
miteinander in Kontakt. Als Nella von den schrecklichen Verwebungen ihrer
beider Geschichten erfährt, bricht sie den Kontakt zu Nik ab und der
jugoslawische Bürgerkrieg geriet in vollen Gange… werden die beiden dennoch
eine gemeinsame Zukunft haben?
Die Autorin Anna Radovani nutzt in Der
Walnussbaum eine klare und einfache Sprache, wodurch sich der Text leicht und
flüssig lesen lässt. Der Plot ist durchgehend spannend, so fiebert der Leser
beinahe durchgehend mit der Protagonistin Nella mit. Einzig die teilweise
langen Erzählpassagen, die sich mit den zeitweise längeren Dialogen im
Romantext abwechseln, könnten negativ angemerkt werden. Dadurch wirkt der Roman
an mancher Stelle etwas langatmig. Für ein erzählendes Werk könnte man dem
Roman zudem stellenweise allzu viel Historie vorwerfen. Doch wird ein Leser,
der sich vorher durch den Klappentext informiert hat, sich über die
geschichtsträchtige Tiefe des Romans Der Walnussbaum im Klaren sein, was die
zahlreichen detaillierten Informationen rechtfertigt. Als letztes Manko sind
die in meinen Augen teilweise übertrieben, fast schon kitschig-liebevollen
Dialoge der Liebenden Nella und Nik vor zu heben.
Trotz dieser kleinen Mängel versteht es
die Autorin, vergangene Ereignisse der jüngeren Zeitgeschichte auf interessante
Weise mit einer Liebesgeschichte zu verkoppeln. Die von ihr dargestellte
Kombination von Krieg und Liebe erscheint derart real, dass sie exemplarisch
für viele andere Liebesgeschichten zu Kriegszeiten stehen kann.
huhu,
AntwortenLöschenklingt interessant, danke für die informationen :)
Lg, c.
(a-lifestyle-like-mine.blogspot.com)