Auch Jürgen Goldstein und Brigitte Döbert werden geehrt
©dpa
Der
74-jährige freie Autor Guntram Vesper wurde am ersten Messetag der Leipziger
Buchmesse mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt. Er erhält für seinen
rund 1.000 Seiten starken Roman Frohburg die mit 15.000 Euro dotierte
Auszeichnung in der Kategorie Belletristik. Wie die Jury ihre Wahl begründete
und der Preisträger auf seinen Gewinn reagierte…
In
Frohburg beschäftigt sich Vesper mit dem Ort seiner Geburt, der südlich von
Leipzig liegenden Kleinstadt Frohburg. Hier verbrachte er seine Kindheit, bevor
er mit seiner Familie im Jahr 1957 in die Bundesrepublik floh. In seinem Roman
berichtet Vesper vom
„deutschem Leben im zwanzigsten Jahrhundert, von
Kultur, Politik, Krieg und Nachkrieg, und entwirft damit ein Geschichts- und
Geschichtenpanorama, das sich zumeist aus eigenem Erleben und Beobachten speist
und das ein Land und eine Zeit gültig festhält", so die Jury. Dabei
verarbeitet Vesper vor allem eigene Erfahrungen und Beobachtungen. In der
Laudatio bei der Preisverleihung sagte Jury-Mitglied Knipphals: „Lieber Herr Vesper, ihr Erzähler hat
bei all seinem Können, nichts heldisches. Er ist ein erstaunlich junger, immer
wieder von sich selbst überraschter Erzähler. Man glaubt ihm gerne, dass seine
Erzählungen wahr sind.“ Unmittelbar
nachdem der Preisträger in der wichtigsten Preis-Kategorie bekannt gegeben
worden war, sagte Vesper: „Herzlichen Dank! Mehr kann ich nicht sagen“ und
verließ das Rednerpult wieder.
In
der Kategorie Sachbuch / Essayistik gewann der als Professor für Philosophie an
der Universität Koblenz-Landau lehrende Jürgen Goldstein mit seinem Buch Georg
Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt. Jury-Mitglied Feßmann erklärte in
ihrer Laudatio: „Jürgen Goldstein macht uns klar, was eine Weltreise im 18.
Jahrhundert bedeutet – sie war der Inbegriff einer Grenzüberschreitung.“
Der
Preis in der Kategorie Übersetzung ging an die in Berlin lebende Übersetzerin
Brigitte Döbert für die Übertragung des Buches Die Tutoren von Bora Cosic aus
dem Serbischen. „Wenn Ideologien zerbröseln, gerät die Sprache außer Rand und
Band. Mit überbordendem Wortwitz bildet Brigitte Döbert ein Kompendium balkanischer
Verrücktheiten nach“, begründete die Jury ihre Entscheidung.
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